Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage – Oktober 2024
Überblick
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat seinen aktuellen Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland veröffentlicht. Der Bericht zeichnet ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft und warnt vor einer Rezession im Jahr 2025.
Das IAB erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 um 0,3 % und im Jahr 2025 um 0,5 % schrumpfen wird. Dies wäre die erste Rezession in Deutschland seit der Finanzkrise 2008/09.
Gründe für die Rezession
Das IAB führt eine Reihe von Faktoren an, die zur erwarteten Rezession beitragen, darunter:
- Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise
- Die anhaltende Inflation
- Die schwache globale Nachfrage
- Der Rückgang der Verbraucherausgaben
- Die steigenden Zinsen
Krieg in der Ukraine und Energiekrise
Der Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Die hohen Energiepreise haben die Produktionskosten für Unternehmen in die Höhe getrieben und die Inflation angeheizt. Darüber hinaus hat die Unsicherheit über die Zukunft des Krieges zu einem Rückgang der Investitionen und des Verbrauchervertrauens geführt.
Anhaltende Inflation
Die Inflation in Deutschland ist auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Dies schmälert die Kaufkraft der Verbraucher und macht es für Unternehmen schwieriger, Gewinne zu erzielen. Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, was jedoch das Wirtschaftswachstum bremst.
Schwache globale Nachfrage
Die globale Nachfrage hat sich in den letzten Monaten abgeschwächt. Dies ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Die schwache globale Nachfrage führt zu einem Rückgang der Exporte aus Deutschland.
Rückgang der Verbraucherausgaben
Die Verbraucherausgaben sind in Deutschland zurückgegangen. Dies ist auf die hohe Inflation und die sinkende Kaufkraft der Verbraucher zurückzuführen. Der Rückgang der Verbraucherausgaben bremst das Wirtschaftswachstum und führt zu einem Rückgang des Einzelhandels.
Steigende Zinsen
Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. Dies hat zu höheren Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher geführt. Die steigenden Zinsen bremsen das Wirtschaftswachstum und verteuern Investitionen.
Auswirkungen der Rezession
Eine Rezession hätte erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Das IAB erwartet, dass die Arbeitslosigkeit steigen und die Wirtschaft schrumpfen wird. Darüber hinaus wird die Rezession zu einem Rückgang des Steueraufkommens und zu einem Anstieg der Staatsverschuldung führen.
Steigende Arbeitslosigkeit
Die Rezession wird zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Das IAB erwartet, dass die Arbeitslosenquote im Jahr 2024 auf 6,2 % und im Jahr 2025 auf 6,5 % steigen wird. Dies wäre der höchste Stand seit der Finanzkrise 2008/09.
Schrumpfende Wirtschaft
Die Rezession wird zu einem Schrumpfen der Wirtschaft führen. Das IAB erwartet, dass das BIP im Jahr 2024 um 0,3 % und im Jahr 2025 um 0,5 % schrumpfen wird. Dies wäre die erste Rezession in Deutschland seit der Finanzkrise 2008/09.
Rückgang des Steueraufkommens
Die Rezession wird zu einem Rückgang des Steueraufkommens führen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Unternehmen und Verbraucher weniger Steuern zahlen, wenn die Wirtschaft schrumpft. Der Rückgang des Steueraufkommens wird es der Regierung erschweren, öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren.
Anstieg der Staatsverschuldung
Der Rückgang des Steueraufkommens und die steigenden Ausgaben für Arbeitslosenunterstützung und andere Sozialleistungen werden zu einem Anstieg der Staatsverschuldung führen. Dies wird es der Regierung erschweren, ihre Schulden zu bedienen und in die Zukunft zu investieren.
Politikempfehlungen
Das IAB hat eine Reihe von Maßnahmen empfohlen, um die Auswirkungen der Rezession abzufedern. Diese Maßnahmen umfassen:
- Unterstützung von Unternehmen durch Steuererleichterungen und andere Maßnahmen
- Investition in Infrastruktur und Bildung
- Unterstützung von Arbeitslosen durch Weiterbildung und Umschulungsprogramme
- Überwachung der Inflation und gegebenenfalls Anhebung der Zinsen
Unterstützung von Unternehmen
Das IAB empfiehlt, Unternehmen durch Steuererleichterungen und andere Maßnahmen zu unterstützen. Dies wird dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schützen und Investitionen anzukurbeln. Die Regierung könnte beispielsweise die Körperschaftssteuer senken oder Investitionszulagen gewähren.
Investitionen in Infrastruktur und Bildung
Das IAB empfiehlt, in Infrastruktur und Bildung zu investieren. Dies wird dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu verbessern. Die Regierung könnte beispielsweise in den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes oder in Schulen und Universitäten investieren.
Unterstützung von Arbeitslosen
Das IAB empfiehlt, Arbeitslose durch Weiterbildung und Umschulungsprogramme zu unterstützen. Dies wird dazu beitragen, die Arbeitslosenquote zu senken und die Fähigkeiten der Arbeitskräfte zu verbessern. Die Regierung könnte beispielsweise Programme zur Finanzierung von Umschulungen oder Berufsausbildungen anbieten.
Überwachung der Inflation
Das IAB empfiehlt, die Inflation zu überwachen und gegebenenfalls die Zinsen anzuheben. Dies wird dazu beitragen, die Inflation unter Kontrolle zu halten und die Kaufkraft der Verbraucher zu schützen. Die Europäische Zentralbank wird die Inflation weiterhin überwachen und die Zinsen bei Bedarf anheben.
Fazit
Das IAB erwartet, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 in eine Rezession eintreten wird. Diese Rezession wird durch eine Reihe von Faktoren verursacht, darunter den Krieg in der Ukraine, die anhaltende Inflation und die schwache globale Nachfrage. Die Rezession wird erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben, darunter steigende Arbeitslosigkeit, schrumpfende Wirtschaft und steigende Staatsverschuldung. Das IAB hat eine Reihe von Maßnahmen empfohlen, um die Auswirkungen der Rezession abzufedern, darunter die Unterstützung von Unternehmen, Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie die Unterstützung von Arbeitslosen.