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Milchstreit eskaliert – Bauernbund prüft rechtliche Schritte gegen Spar
Bauernbund-Chef Prankl wirft Lebensmittelhandelskonzern "inakzeptables Verhalten" vor
Spar lehnt Vorwürfe zurück und verweist auf gestiegene Kosten
Der Milchstreit zwischen dem Bauernbund und dem Lebensmittelhandelskonzern Spar eskaliert. Bauernbund-Präsident Georg Prankl wirft Spar vor, die Milchpreise "inakzeptabel" zu drücken. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück und verweist auf gestiegene Kosten. Der Bauernbund prüft nun rechtliche Schritte gegen Spar.
Prankl kritisierte am Dienstag in einer Aussendung, dass Spar die Milchpreise um bis zu zehn Cent pro Liter senken wolle. Dies sei "ein Schlag ins Gesicht unserer bäuerlichen Familien", so Prankl. Der Bauernbund fordert von Spar, die Milchpreise wieder auf das Niveau von vor der Coronakrise anzuheben.
Spar weist die Vorwürfe des Bauernbundes zurück. Der Konzern verweist darauf, dass die Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik in den vergangenen Monaten stark gestiegen seien. Diese Mehrkosten müsse Spar an die Kunden weitergeben.
Die Milchbauern sind von den Spar-Plänen empört. Sie argumentieren, dass sie bereits jetzt unter Druck stünden. Die gestiegenen Produktionskosten hätten ihre Gewinne geschmälert. Eine weitere Senkung der Milchpreise würde viele Bauern in die Insolvenz treiben.
Der Bauernbund prüft nun rechtliche Schritte gegen Spar. Der Konzern könnte wegen unlauteren Wettbewerbs verklagt werden. Der Bauernbund hofft, dass die Gerichte Spar dazu zwingen, die Milchpreise anzuheben.
Der Milchstreit zwischen dem Bauernbund und Spar ist ein Symptom für die Krise in der österreichischen Landwirtschaft. Die Bauern sind seit Jahren unter Druck. Die gestiegenen Produktionskosten und die niedrigen Milchpreise machen ihnen das Überleben schwer. Die Spar-Pläne könnten die Situation noch weiter verschärfen.
Der Milchstreit ist auch ein Politikum. Die ÖVP-Regierung hat den Bauern versprochen, sie zu unterstützen. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat Spar bereits aufgefordert, die Milchpreise nicht zu senken. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung weitere Schritte unternimmt, um die Bauern zu schützen.