Profitiert Aldi von DDR-Zwangsarbeit? Druck auf Discounter wächst
Ein Rechercheteam von CORRECTIV hat herausgefunden, dass der Discounter Aldi Nord und Aldi Süd Waren von Firmen verkauft, die in der DDR Zwangsarbeiter eingesetzt haben.
Der Druck auf die Unternehmen wächst, sich zu ihrer Vergangenheit zu bekennen und Wiedergutmachung zu leisten.
Das Rechercheteam von CORRECTIV hat herausgefunden, dass Aldi Nord und Aldi Süd Waren von Firmen verkauft, die in der DDR Zwangsarbeiter eingesetzt haben. Dabei handelt es sich um Produkte der Marken Milfina, Milsani und GutBio.
Die Unternehmen haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Allerdings hat Aldi Nord angekündigt, die Vorwürfe zu prüfen.
Der Druck auf die Unternehmen wächst. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Aldi aufgefordert, sich zu seiner Vergangenheit zu bekennen und Wiedergutmachung zu leisten.
Auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat Aldi aufgefordert, sich seiner Verantwortung zu stellen.
Die NGG fordert von Aldi, dass das Unternehmen die Zwangsarbeiter entschädigt und eine Stiftung zur Unterstützung von Opfern von Zwangsarbeit einrichtet.
Aldi hat bisher nicht auf die Forderungen der Verbraucherzentrale Hamburg und der NGG reagiert.
Hintergrund: Zwangsarbeit in der DDR
In der DDR wurden zwischen 1945 und 1989 schätzungsweise 200.000 Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen.
Die Zwangsarbeiter wurden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter in der Landwirtschaft, im Bergbau und in der Industrie.
Die Zwangsarbeit war ein wichtiges Instrument der SED-Diktatur, um die Wirtschaft zu kontrollieren und politische Gegner zu unterdrücken.
Folgen der Zwangsarbeit für die Opfer
Die Zwangsarbeit hatte für die Opfer verheerende Folgen.
Viele Zwangsarbeiter wurden körperlich und psychisch misshandelt.
Die Zwangsarbeit führte auch dazu, dass viele Familien auseinandergerissen wurden.
Aufarbeitung der Zwangsarbeit in der DDR
Die Aufarbeitung der Zwangsarbeit in der DDR ist ein langwieriger und schwieriger Prozess.
In den letzten Jahren wurden jedoch einige Fortschritte gemacht.
So wurde 2000 die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft gegründet, die Zwangsarbeiter entschädigt.
Allerdings gibt es noch viel zu tun, um die Opfer der Zwangsarbeit angemessen zu entschädigen und die Verbrechen der SED-Diktatur aufzuarbeiten.